These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) - Historie

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  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    von Community Management , angelegt

    CC BY NC 2.0 by campact CC BY NC 2.0 by campact Die Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    www.mister-ede.de - Die zwei Krisen der Finanzkrise

    These zu den Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Folgen der Finanzkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise)

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    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

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    These zu den Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Folgen der Finanzkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise)

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    www.mister-ede.de - Die zwei Krisen der Finanzkrise

    These zu den Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1564-These_zu_den_Folgen_der_Finanzkrise_AB_2 Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1564-These_zu_den_Folgen_der_Finanzkrise_AB_2.html

    These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1081-These_zu_den_Ursachen_der_Finanzkrise_AB Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1081-These_zu_den_Ursachen_der_Finanzkrise_AB/edit

    These zu den Folgen der Finanzkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise)

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    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

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    These zu den Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Folgen der Finanzkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise)

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    www.mister-ede.de - Die zwei Krisen der Finanzkrise Link: http://www.mister-ede.de/politik/zwei-krisen-der-finanzkrise/3477

    These zu den Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise)

    These zu den Folgen der Finanzkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise)

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise)

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) (Eurokrise):

    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    These zu den

    Folgen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1564-These_zu_den_Folgen_der_Finanzkrise_AB_2.html These zu den

    Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/1081-These_zu_den_Ursachen_der_Finanzkrise_AB/edit BIS 2009 Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/683-These_zu_den_Ursachen_der_Finanzkrise_BI

    These zu den Folgen der Finanzkrise Bankenkrise von 2008 / 2009 (Bankenkrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/742-These_zu_den_Folgen_der_Bankenkrise_von_

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009 (Bankenkrise) Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/683-These_zu_den_Ursachen_der_Finanzkrise_BI

    Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/proposal/742-These_zu_den_Folgen_der_Bankenkrise_von_

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Eurokrise): (Euro-Krise):

    von MisterEde, angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0.


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009

    These zu den Folgen der Bankenkrise von 2008 / 2009

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Euro-Krise):

    von Community Management , angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact CC BY NC 2.0 Link: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/de/ . (CC BY NC 2.0).


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009

    These zu den Folgen der Bankenkrise von 2008 / 2009

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Euro-Krise):

    von Community Management , angelegt

    CC BY NC 2.0 by campactDie CC BY NC 2.0 by campact *Die Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact (CC BY NC 2.0).


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009

    These zu den Folgen der Bankenkrise von 2008 / 2009

  • These zu den Ursachen der Finanzkrise AB 2009 (Euro-Krise):

    von Community Management , angelegt

    CC BY NC 2.0 by campact *Die Protestaktion "Banken in die Schranken", organisiert von Campact, setzte sich für die Stärkung der Demokratie und das Zurückdrängen der Finanzlobby ein. Foto & Teaser: Campact (CC BY NC 2.0).


    Folgen der vorausgegangen Bankenkrise waren aus meiner Sicht eine steigende Staatsverschuldung, ein Rückgang der Kreditvergabe von Banken, eine schwere Rezession in vielen und das Platzen einer Immobilienblase in einigen EU-Staaten. Die Frage ist nun, welche Faktoren neben der Bankenkrise dazu beigetragen haben, dass sich eine Euro-Krise gebildet hat, bzw. warum sich die Folgen der Bankenkrise gerade in einigen Staaten der Euro-Zone so gravierend niedergeschlagen haben.

    Problematik der Währungsunion

    Kapitalverschiebungen in der Euro-Zone: Durch die einheitliche Währung fehlt der Wechselkurs. Dies führt dazu, dass Gelder aus einem Euroland abfließen können, ohne dabei gleichzeitig eine Stabilisierungswirkung zu entfalten. Fließen aus der Schweiz Gelder ab, dann wird der Franken automatisch schwächer, wodurch Waren aus der Schweiz im Ausland billiger, Importwaren in der Schweiz teurer und vor allem sämtliche in Franken gerechnete Kredite weniger Wert werden. In einer anderen Währung (z.B. Dollar) gerechnet, sinkt gleichzeitig mit dem Abfließen des Geldes auch die Staatsverschuldung, aber auch die Privatverschuldung.

    Dieser Mechanismus fehlt jedoch in einem Währungsverbund. Die Euro konnten also sehr viel leichter aus Griechenland oder Spanien abfließen, als dies bei einer Konstruktion mit nationalen Währungen möglich gewesen wäre.

    Fehlen von finanz- und wirtschaftspolitischen Instrumenten: Daneben fehlt in einem einheitlichen Währungsraum die Möglichkeit, Leitzinsen oder Vorschriften, die Auswirkungen auf die Geldmenge haben, an die unterschiedlichen Erfordernisse der verschiedenen nationalen Wirtschaften anzupassen. Wenn aber geldpolitische Instrumente fehlen, muss der Ausgleich unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den verschiedenen Teilen der Euro-Zone durch wirtschaftspolitische Steuerung erfolgen (Lohn- und Steuerpolitik, Transfer- und Ausgleichssysteme, Investitionshilfen, Förder- und Anreiz-Systeme). Solche Mechanismen gab es und gibt es allerdings bislang nicht.

    Wirtschaftliche Ungleichentwicklung: Innerhalb einer Währungsunion muss es nicht zwingend zu wirtschaftlichen Ungleichentwicklungen kommen. Ob es zu einer Ungleichentwicklung kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die einzelnen Mitgliedsländer an Entwicklungsvorgaben, z.B. das Inflationsziel, halten oder nicht. Die Ungleichentwicklung, z.B. von Deutschland und Griechenland beim Preisniveau, ist damit eigentlich kein direktes Problem des Euro, allerdings begünstigt auch hier das Fehlen einer wirtschaftspolitischer Koordination eine solche Entwicklung.

    Bankenkrise in der Währungsunion

    Auch wenn ich die damalige Bankenrettung für die richtige Reaktion halte, weil die Risiken eines gänzlichen Zusammenbruchs meines Erachtens tatsächlich bestanden, halte ich den Umgang mit den Folgen der Bankenkrise für mitverantwortlich für die akute Euro-Problematik. Wäre die Bankenrettung nicht von den Nationalstaaten direkt, sondern über eine europäischen Fonds finanziert worden, dessen Lasten durch eine künftige Bankenabgabe getragen worden wären, dann gäbe es z.B. keine Schuldenproblematik in Irland. Viele Probleme, die auf die etwas schräge Verteilung der Krisenkosten zu Lasten nationaler Steuerzahler zurückgehen, wären somit gar nicht erst entstanden.

    Kreditklemme: Staaten mit nationaler Währung, wie z.B. Großbritannien, haben die Kreditklemme geldpolitisch beseitigt. Die Nationalbanken haben z.B. zum Teil Staatsanleihen des eigenen Landes gekauft, um die Finanzierung sicherzustellen. In der Euro-Zone war dies nicht möglich. Zusätzlich führte die Kapitalverschiebung innerhalb der Euro-Zone dazu, dass nicht alle Länder von der Kreditklemme in gleichem Maße betroffen waren, sondern die Kreditklemme das schwächste Glied in der Kette am stärksten traf. Das Fehlen geldpolitischer oder wirtschaftspolitischer Instrumente, die zu einem Ausgleich der wachsenden Ungleichgewichte (in diesem Fall bei der Bonität bzw. den Zinsforderungen für Staatsanleihen) hätten beitragen können, verschärfte das Problem zusätzlich.

    Fatale Rettungspolitik

    Neben der schleichenden wirtschaftlichen Ungleichentwicklung in der Euro-Zone, einer Bankenkrise mit nicht gerade idealer Verteilung der Krisenkosten auf den Schultern nationaler Steuerzahler und Mechanismen, welche die Folgen der entstandenen Ungleichgewichte zusätzlich verschärften, setze in der Folge der Verwerfungen auch noch eine Rettungspolitik mit zum Teil fatalen Auswirkungen ein. Sowohl die grundsätzliche Konstruktion des ESM sehe ich als sehr zweifelhaft an als auch die einseitig auf Ausgabenkürzung setzenden Konsolidierungspolitik.

    These zu den Ursachen der Finanzkrise BIS 2009

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