Birgit Sippel: Der Umgang Europas mit NSA-Skandal und Datenschutzthemen
Foto & Teaser: CC BY 2.0 by nolifebeforecoffee
Ein Beitrag von Birgit Sippel
Thesen von Birgit Sippel, MdEP SPD, zur Frage:
Wie geht es denn jetzt weiter mit dem Datenschutz in Europa?
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Angesichts des NSA-Skandals müssen wir die USA stärker unter Druck setzen, europäische Grundrechte zu achten! Das betrifft etwa die Zustimmung des EU-Parlaments zum EU-US-Freihandelsabkommen.
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Echter Datenschutz setzt hohe Standards voraus – sowohl in der Wirtschaft, im öffentlichen Bereich als auch in der Strafverfolgung. Deswegen brauchen wir das EU-Datenschutzreformpaket!
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Die Vorratsdatenspeicherung, wie wir sie heute in der EU kennen, ist grundrechtswidrig und gehört endgültig abgeschafft!
Diese Thesen konnten im Hangout mit Birgit Sippel am 23.05.2014 live diskutiert werden. Hier der Link zum Video.
Eine Zusammenfassung der Diskussion und des Interviews findet ihr in unseren Kurzdarstellungen hier.
Bachmann
Liebe Frau Sippel,
die USA gehen nun gegen chinesische Cyberspionage vor. Chinesen hätten US-Unternehmen ausspioniert. Meine Frage:
kennen Sie irgendeine Art von Zusicherung der USA, die gesamte EU-Wirtschaft mit all ihren Geheimnissen nicht zu eigenen Gunsten radikal auszuforschen?
Müsste es hier nicht mindestens einen völkerrechtlichen Vertrag geben, wenn doch im Zweifel die von einer Riesenmehrheit der Amerikaner getragene Ideologie gilt "America first"?
merkt man in Brüssel und Washington eigentlich, dass die Welt ein chaotischer Ort wird, wenn diese maximale Vertrauenskrise weiter schwelt?
Überwachung - ob real oder nicht - macht krank!
Deshalb muss jetzt Klarheit her und radikalstes Durchgreifen gegen die NSA, gerne bis zur Totalabschaltung. Nur weil die Massen nicht auf die Strasse gehen, heißt das noch lange nicht, dass Demokratie und Rechtsstaat seit vielen Jahren von Überwachungsfanatikern und Kontrollfreaks NICHT in den Abgrund getrieben werden. Ihre Wortwahl ist - mit Verlaub - immer noch viel zu verharmlosend und naiv.