Doro: "Kirchenzucht" für AfD-Anhänger?
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Die evangelische Kirche hat im Dritten Reich erlebt, wie Rassisten auch in ihren Reihen die Macht übernahmen. Wie deutlich muss sie heute christliche Werte verteidigen? Sind AfD-Anhänger von Ämtern auszuschließen? Das fragt Doro.
Ein Beitrag von Doro
Der Berliner Bischof Markus Dröge erwägt einen Ausschluss von AfD-Mitgliedern und -Anhängern aus ehrenamtlichen Funktionen der Evangelischen Kirche, zum Beispiel aus dem Gemeindekirchenrat, wenn sie "menschenfeindliche Positionen" vertreten. Äußerungen von AfD-Spitzenpolitikern über einen möglichen Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge hält Dröge für unvereinbar mit den christlichen Werten der Kirche.
Und inzwischen attackieren manche Pegida-Anhänger auch die Kirchen in Deutschland als "Volksverräter".
Sicher denkt Dröge auch an die Gemeindekirchenratswahlen 1932, als Mitglieder der NSdAP und der rassistischen Strömug der "Deutschen Christen" sich flächendeckend zur Wahl stellten, gewählt wurden und sozusagen die Macht in der Evangelischen Kirche ergriffen. Damals wurde als Gegenwehr der Pfarrernotbund gegründet, der Vorläufer der Bekennenden Kirche, die den Nationalsozialismus als unchristliche Irrlehre verwarf.
Wehret den Anfängen!
Meine Frage: Ist Dröges Vorstoß richtig oder eine Überreaktion auf die vermeintliche Gefahr, die von ultrarechter Seite ausgeht?
MisterEde
Meines Erachtens ist es nachvollziehbar, dass sich die gemäßigten Christen von AfD und Co. distanzieren und sich dagegen wehren, dass ihre Religion von einigen Radikalen missbraucht wird. Man denke nur daran, wozu diese Radikalen im Namen des sogenannten christlichen Abendlandes alles aufrufen.
Vor ein paar Tagen hab ich mich übrigens auch schon mit den Meuchelchristen beschäftigt und gefragt, was das mit der Religion zu tun hat. Vielleicht hängt das ja doch irgendwie mit der Opferrolle von Jesus zusammen und der Angst der Christen bei zu viel Nächstenliebe auch ans Kreuz genagelt zu werden.