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PDU: Troika vs. Demokratie. Wer regiert die Eurozone?


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Wenn Beamte der Troika (aus EU-Kommission, IWF und EZB) bei der griechischen Regierung anrücken, brauchen sie Polizeischutz. Foto: dpa / picture alliance


Ein Beitrag von PDU

Wer regiert Europa? In den ersten fünfzehn Jahren nach Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht konnte diese Frage relativ eindeutig beantwortet werden. Innerhalb eines weit gefassten vertraglichen Rahmens, blieben die Nationalstaaten die zentralen Halter politischer Autorität. Ihre demokratische Legitimation reichte dabei bis an die Grenzen ihres geographischen Hoheitsbereiches. Regierungen konnten zu marktüblichen Konditionen Geld aufnehmen und unter Aufsicht ihrer Parlamente sowie ihrer jeweiligen nationalen Öffentlichkeit Ausgaben in den Haushalt einplanen.

Wenn das Volk nicht einverstanden mit der Art und Weise war, in der Geld geliehen und ausgegeben und Steuern erhoben wurden, so konnte es diese Unzufriedenheit bei der nächsten Wahl durch den Entzug des Wählertvertrauens effektiv ausdrücken. Eine der folgenschwersten Konsequenzen der Euro-Krise ist, dass genau dieser Mechanismus ausser Kraft gesetzt wurde. In vielen Staaten der Eurozone ist als Folge der Krise die Demokratie de facto abgeschafft worden.

Das Budgetrecht, das wohl grundlegendste Privileg jedes Parlamentes und eine der wichtigsten Stützpfeiler einer repräsentativen Demokratie, wurde ausgehebelt. In vielen Ländern, wie Spanien, Italien, Portugal, Zypern und Griechenland, können die Parlamentarier keine unabhängigen Entscheidungen über die finanzielle Planung des Staates treffen und sind so nicht mehr in der Lage den Willen des Volkes adäquat zu repräsentieren.

Ersetzt wurden die nationalen Parlamente in dieser Funktion durch die sogenannte Troika, ein Dreigespann aus ECB, IWF und Europäischer Kommission. Unabhängig von der Frage, ob die von der Troika verschriebene Austeritätspoltik erfolgreich ist oder nicht, stellt sich dabei die Frage inwiefern sich die Existenz eines überparlamentarischen Exekutivorgans mit unseren demokratischen Prinzipien vereinbaren lässt. Zugleich ist mit dem Ausbleiben des wirtschaftliche Erfolges der verschriebenen Spar-Maßnahmen auch noch die klassische Legitimation des autoritär-technokratischen Regierungshandelns weggebrochen.

Warum also sehen wir die Troika noch immer nicht als das was sie ist: Eine zutiefst undemokratische Institution, deren ökonomisches Handeln von der großen Mehrheit internationaler Ökonomen als töricht angesehen wird und deren Vorgehensweise die gesamte Eurozone immer tiefer in die Krise reißt?

Europas Krise muss auf Europäischer Ebene gelöst werden und um sie zu überwinden wird es nötig sein, politische Autorität ein Stück weit zu zentralisieren. Insofern wäre es sogar möglich, dass die Troika später einmal als ersten Schritt in die richtige Richtung gesehen werden könnte. Aber die politische Handlungsmacht, die die Entwicklung eines ganzen Währungsraums gestaltet, muss auch von allen Bürgern dieses Währungsraumes demokratisch legitimiert werden. Der Staus Quo ist nicht alternativlos. Er ist eine Alternative zur Demokratie.

Hinweis der Redaktion: Der vollständige Text (Englisch) des Project For Democratic Union ist hier nachzulesen.


Kommentare

  • Hallo PDU ! ein paar Anmerkungen zur Einordnung des Ganzen:

    • bei Einführung des Euro war nie geplant, dass sich die Staaten einander Geld leihen / füreinander bürgen

    • als die Banken in der Finanzkrise ganze Staaten in den Ruin stürzten (Bankenrettung) und die Konstruktionsfehler des Euro offenbar wurden, musste in aller Eile irgendeine Lösung her (Rettungsschirme)

    • die Zwischenfrage ist hier schon mal, war das Schnlamassel demokratisch überhaupt zu lösen - von Politikern, die wiedergewählt werden wollen?

    • wie konnten die Geberstaaten sicherstellen, dass sie das Geld in zuvor jahrzehntelang reformunfähigen Nehmerstaaten wie Griechenland nicht einfach versenken, bis alle gemeinsam untergehen / rebellieren? Wie konnten Strukturreformen erzwungen werden ohne dass das europäische Haus wegen des Konflikts Gläubiger / Schuldner in Flammen aufgeht?

    • hier kommt die Troika ins Spiel. Sie hat so ihre Vorteile, auch für die Regierungen in den Krisenländern. Die deutsche Regierung kann dem Hass auf den Gläubiger entgegenen: die Troika (der IWF) wars. Die griechische Regierung kann ihren Wählern sagen: Was sollen wir machen? Die Troika regiert!

    • dass die Troika sich dann bei ihren Sparvorgaben verrechnete und große Fehler machte, ist tatsächlich tragisch

    • doch hätte das EU-Parlament die Energie dieser Konflikte auffangen können, indem wir Europäer die Krisenpolitik dort zusammen aushandeln? Was wäre an den CSU-Stammtischen los gewesen, wenn dort die Nehmerländer Deutschland in Streitfragen überstimmt hätten? Vielleicht ist dieses Parlament / die europäische Demokratie noch nicht so weit

    • dass so langsam ein neues System her muss - da bin ich ganz auf eurer Seite. Denn die Krisenländer müssen ihre Demokratie zurückbekommen, die sie vorübergehend abgeben mussten, weil sie einfach mal Pleite waren, der Euro-Exit keine Option war, und es Geld nur gegen Reformen gab

    • Benjamin European Republic Project for Democratic Union
      +4

      Hallo Rakaba,

      Vielen Dank für die Zusammenfassung. Ich will nicht auf jeden Punkt einzeln eingehen - das erweckt immer den Eindruck, als hätte man nur was zu mäkeln. Deshalb einfach gleich zu deinen Fragen. Auch wenn du sie bestimmt z.T. eher als rhetorische Fragen verstanden hast. Dass meine Sicht in einigen zentrale Punkten von deiner (ich würde behaupten "klassisch Deutschen") Narration abweicht, erschließt sich dann von selbst.

      • War das Schnlamassel demokratisch überhaupt zu lösen?

      Ich denke es wäre auf eine Art und Weise zu lösen gewesen, die erst gar nicht zu den Problemen geführt hätte, die oben beschrieben wurden. Dazu hätte man den europäischen Bankensektor von vornherein nicht als Konstrukt begreifen dürfen, das sich anhand geographischer Grenzen differenzieren lässt. Eine gesamteuropäische Lösung a la TARP hätte aus der Bankenkrise erst gar keine Staatsschuldenkrise werden lassen. Wäre auch nicht teurer gewesen - weder was € angeht, noch bzgl des politischen Kapitals. Ob das auf lange Sicht besser gewesen wäre, oder ob wir so (Zitat Tim Geithner) "die Krise verschwendet" hätten, steht auf einem andern Blatt. Ist aber ohnehin Makulatur. Wir haben jetzt die Situation, die wir nun mal haben und müssen einen Weg finden damit umzugehen.

      • Wie Strukturreformen ohne Troika?

      Vollkommen, richtig! Die Troika hat einen Zugriff auf nationale Kompetenzen ermöglicht (oft mit stiller Zustimmung der nationalen Regierungen) der anders nicht möglich gewesen wäre. Das Problem: Die Reformen waren kontraproduktiv. Rotstift statt echten Strukturreformen war das Motto, der Multiplikationseffekt (die bewiesene, wenn auch intuitiv scheinbar schwer greifbare Tatsache, dass ein gesparter Euro Staatsausgaben, das BIP um mehr als einen Euro senken kann) wurde ignoriert. Die Troika hätte, wenn man es in Krisenzeiten mit der Demokratie nicht so genau nimmt und wenn man eine normative Idee verfolgt nach der Europa als ganzes besser aufgestellt werden soll, durchaus eine gute Rolle spielen können. Hat sie aber nicht. Abgesehen davon gibt es keine "Nehmerstaaten wie Griechenland". Man hätte da von Anfang an differenzieren müssen. Spanien z.B. hat auch nach der "Rettung" noch niedrigere Staatsschulden als Deutschland, Irland ist sogar nur durch die "Rettung" in Bedrängnis gekommen und auch Italien - man höre und staune - war auf einem guten Weg. Das griechische Problem ist ein Sonderfall und kann nicht stellvertretend die Situation in der so-genannten europäische Peripherie beschreiben.

      • Hätte man das Problem im europäischen Parlament lösen sollen/können? / Was wäre an den CSU-Stammtischen los gewesen, wenn dort die Nehmerländer Deutschland in Streitfragen überstimmt hätten?

      Das europäische Parlament wäre dazu sicher nicht in der Lage gewesen. Größere Vorwürfe sind da noch Barroso zu machen, der die Chance, in Zeiten der Konfusion das Heft in die Hand zu nehmen verpasste. Aber insgesamt gilt: die Institutionen um der Krise auf europäischer Ebene zu begegnen existierten nicht und existieren bis heute nicht. Zu kritisieren ist vor allem letzteres.

      Was die Stammtische angeht: Es kommt darauf an was genau man gemacht hätte und wie es erklärt worden wäre. Man muss auch politisches Kapital nicht immer nur sparen, man darf auch mal welches ausgeben. Dazu hätte ein ehrlicher Umgang mit der Krise gehört. Die Vorstellung, dass Deutschland die Südländer rettet - eine "Tatsache" die von der deutschen Politik & Presse immer wieder unkritisch wiederholt wurde - ist schlicht falsch. Wir retten in erster Linie die Investments "unseres" Finanzsektors im europäischen Ausland. Ein Zusammenbruch der Gemeinschaftswährung schadet vor allem Deutschland.

      Wenn der CSU Stammtisch (der im übrigen nicht einmal innerhalb der CSU die alleinige europapolitische Deutungshoheit für sich beanspruchen kann) das nicht versteht, stellt sich -wie immer- die Frage ob man für ihn Politik machen sollte.

      Eine nachhaltige Lösung gibt es nur wenn wir die Währungsunion als Teil einer politischen Union begreifen. Dazu gehört neben der Vergemeinschaftung aller Staatsschulden der €-Zone und der Bildung einer echten europäischen Exekutive auch die demokratische Legitimation dieser neuen Strukturen.

      • Hallo Benjamin European Republic Project for Democratic Union ,

        schön, dass Du so ausführlich antwortest. Ich bin mit dem meisten ganz einverstanden, noch ein paar Ergänzungen:

        • natürlich gehörte zu diesem - auch spieltheoretisch - sehr komplexen Konflikt, dass Deutschland in der Eurokrise nicht die anderen, sondern, "um die Ecke" sich selbst / die eigenen Banken retten musste. Man kann bis heute fragen, wer am Ende eigentlich am längeren Hebel sitzt, Athen oder Berlin? Auch wenn ich Dir zustimme, Griechenland ist ein Sonderfall, Differenzierung ist wichtig (wenn auch kaum vermittelbar)!

        • was die Troika-Politik betrifft - es ist mir bis heute nicht ersichtlich, wer sie eigentlich geprägt und erfunden hat. Wer steckt hinter ihren Prämissen und Überzeugungen? Ist sie vom neoliberalen Technokraten-Himmel gefallen oder kommt sie aus Berlin? Das ist eben das Problem an diesen undemokratischen Instrumenten - wir sehen nicht, wie um die klügste Wirtschafts- und Finanzpolitik gerungen wird, wir können ihre Optionen nicht bewerten und abwägen, geschweige denn wählen.

        • Aber beschäftigen wir uns lieber mit der Zukunft - auch im Sinne eurer Diskussion. Irgendwann kehren die "Krisenländer" vollständig mit ihren Schulden an die Finanzmärkte zurück, die Rettungsschirme können beendet werden, und was dann? Der Druck zu einer Vergemeinschaftung der Schulden wäre vollends dahin (diese Frage hat die EZB Frau Merkel ja schon netterweise abgenommen), die Beliebtheit einer europäischen Exekutive dürfte sich in Grenzen halten (speziell in den nationalen Regierungen).

        • und auch ich frage mich, ob der Sprung zur politischen Union (was auch immer das ist) dann wirklich noch dringlich ist. Welche Gefahren bleiben? Geht bald alles wieder von vorne los und die Volkswirtschaften in der Eurozone divergieren fröhlich bis es kracht? Oder setzt sich das deutsche Modell durch und 17 Exportweltmeister konkurrieren sich zu Tode? Ich weiß es nicht. Aber ich würde gerne mal eine breite Debatte über die politisch-ökönomische Zukunft / Reformbedarf der Eurozone sehen (derzeit ist es ja totenstill, außer das bischen Stabi-Pakt aufweichen)

        • Hallo Rakaba,

          • Die Frage, wer am längeren Hebel sitzt, ist tatsächlich sehr interessant. Sicherlich gibt es viele Leute im Süden, die unter einem Euro-Austritt massiv zu leiden hätten. Südeuropäische Häuslebauer mit Euroschulden, die mit Drachme/Peso/Lira - Einkommen nicht zu tilgen wären, etc. Allerdings ist fraglich inwiefern z.B der griechische Staat Gläubigerforderungen aus dem Ausland in einer solchen Situation überhaupt durchsetzten könnte/wollte... Denke unterm Strich wären die meisten €-Zonen Bürger mittelfristig bei einem Austritt besser dran als es jetzt der Fall ist. Das gibt zumindest theoretisch einem Herrn Renzi ein ziemlich starkes Blatt in diesem Poker. Aber langfristig stünden die einzelnen Staaten dann wieder alleine auf dem internationalen Finanzparkett, und dass das kein großer Spass ist, weiss nicht nur die BoE. Kurzfristig käme aber mit Austritt(en) erstmal die große Katastrophe, und die würde wohl Deutschland mit am schlimmsten treffen.
          • Erfunden haben die Troika-Politik Herr Schäuble und seine Finanzminister-Kollegen unter dem Bann der Chicago-Boys und dem lange herrschenden transatlantischen makroökonomischen Mainstream-Denken. Anfangs war auch der IMF noch mit an Bord, wobei hier inzwischen ein Umdenken stattgefunden hat. Haben alle ganz fleissig Friedman gelesen (früher Milton, heute Tom) und dabei die Passagen in denen es um die Verantwortung von Staat und Kapital geht geflissentlich übersehen. Die dabei entstehenden intellektuellen Lücken wurden dann mit Ayn Rand (Faulpelze!!!) oder Weimar (Inflation!!!) oder schwäbische Hausfrau (sparen!!!) gefüllt.
          • Die Rettungsschirme werden nie aufhören. Staaten zahlen keine Schulden zurück: Entweder sie inflationieren sie weg, oder das BIP wächst stärker als die Verschuldung oder beides oder Pleite. All das scheint gerade schwierig hinzubekommen zu sein. Auch eine Rückkehr an die Finanzmärkte (z.B. Griechenlands, das ja gerade erst ganz gut platzieren konnte) ändert daran nichts - ausser dass dann höhere Zinsen fällig werden. Richtig ungemütlich wird es dann, wenn in einem größeren süd-europäischen Land die Stimmung angesichts der miesen Lage so weit kippt, dass sich das auch in der Besetzung der Regierung ausdrückt. Dann geht das Spiel wieder von vorne los. Wir werden uns also von Wahl zu Wahl zittern bis es wieder kracht.
          • Glaube auch nicht, dass die notwendigen Schritte getan werden, ehe es nochmal eskaliert. Weil es aber eben kein 17 Exportweltmeister geben kann, wird das früher oder später passieren. Unser Anliegen ist es, bereits jetzt die zentralen Umbaumassnahmen, die notwendig sein werden um Europa wieder auf Kurs zu bringen vorzubereiten. In etwa stellen wir uns das so vor:

          http://www.democraticunion.eu/about/statement-of-principles/

      • Was die Stammtische angeht: Es kommt darauf an was genau man gemacht hätte und wie es erklärt worden wäre. Man muss auch politisches Kapital nicht immer nur sparen, man darf auch mal welches ausgeben. Dazu hätte ein ehrlicher Umgang mit der Krise gehört. Die Vorstellung, dass Deutschland die Südländer rettet - eine "Tatsache" die von der deutschen Politik & Presse immer wieder unkritisch wiederholt wurde - ist schlicht falsch. Wir retten in erster Linie die Investments "unseres" Finanzsektors im europäischen Ausland. Ein Zusammenbruch der Gemeinschaftswährung schadet vor allem Deutschland.

        Das sehe ich genau so! PolitikerInnen sollten dazu angehalten sein nicht stetig auf ihre geheuchelte Wohltätigkeit hinzuweisen und so zu tun als seien nun alle deutschen SteuerzahlerInnen Helden und Heilige. Dafür aber brauchen wir eine neue kritische breite Öffentlichkeit!

      • Danke für die ausführliche Erläuterung! Ich stimme dir absolut zu, dass wir die Währungsunion als Teil einer politischen Union begreifen müssen.

  • Liebe Diskussionsteilnehmer,

    folgende Diskussion "Die Troika ist Gift für Europa" von Fabio De Masi (MDEP, Die Linke) könnte ebenfalls für euch interessant sein!

  • ein wirklich kluger Aufschlag! endlich eine Troika-Diskussion, die längst überfällig ist. wieso sind die nationalstaatlichen Zivilgesellschaften bei diesem Thema so zurückhaltend? - fehlt Information oder Motivation?

    • Liam Fitzgerald Project for Democratic Union
      +6

      Sind sie denn wirklich so zurückhaltend? In Deutschland (und anderen Eurostaaten, die nicht so stark unter der fehlerhaften Austeritätspolitik gelitten haben) ist das vielleicht schon der Fall. Aber wenn man sich Demonstrationen und public outcry in vielen der von der Krise hart getroffenen Staaten anschaut, dann ist der Aufschrei da. Auch hier ist eine tiefergehende Sache am Werk: das Bewusstsein für die Krise und die krassesten Auswirkungen fehlender demokratischer Legitimation sind in den Deutschland, Österreich, Luxemburg oder Finnland einfach nicht spürbar, von daher ist es eine Frage der Sichtweise. Information ist also da. Der nötige Druck fehlt aber hierzulande.

      • babbelgebrabbel ist dafür
        +1

        Ich glaube das Problem liegt an der Komplexität. Nur Wenige blicken wirklich die Zusammenhänge. In Deutschland ist das Fehlen demokratischer Legitimation öffentlich auf anderer, auf nationaler Ebene spürbar. Hier gehen die Menschen, denen es ja in der Tat (noch) ziemlich gut geht, eben nicht mit ihrem Protest gegen die EU oder die Troika auf die Straße sondern denken, dass die nationale Politik es richten kann. Protest richtet sich damit insb. gegen nationale Akteure. Ansonsten gilt halt: 'Angie wird's schon richten'

        Was die fehlende Vernetzung der Zivilgesellschaft angeht: ich würde Liam zustimmen, dass die Zivilgesellschaft hier im gesamteuropäischen Kontext sehr aktiv ist. Auch in Deutschland gibt es ja viele Initiativen, die die Austeritätspolitik in der EU durchaus kritisch sehen. Diese Initiativen sind sicher auch untereinander sehr vernetzt. Solange aber keine breitere öffentliche Debatte darüber stattfindet, unter Beteiligung von Medien und Politikern/Parteien, verbleibt der Aktionismus im Verborgenen.

        Frage ist, ob bzw. wie man das ändern kann? Ich bin mir sicher dass es irgendwie geht, aber das Rezept dafür habe ich noch nicht gefunden.

  • Liebe Community, eine vorläufige Zusammenfassung vom #pxp_thema des Monats August: Troika findet ihr hier.