MisterEde: "Leichterer Zugang zu Gymnasien und Universitäten für Jungs"
Geraten Jungs bei der Bildung ins Hintertreffen? Foto: dpa
MisterEde sieht Jungen in der Schule benachteiligt. Besteht neuer Handlungsbedarf in Punkto Gleichstellung?
Ein Beitrag von MisterEde
Im Rahmen der Frage nach Gleichstellung möchte ich hier einen Vorschlag einbringen, um die Benachteiligung von Jungs zu beenden. Es ist hinlänglich bekannt, dass Jungs in der Schule stark benachteiligt sind. Dies müsste durch entsprechende Regelungen ausgeglichen werden. Sowohl bei Grundschulempfehlungen als auch bei Zugangsbeschränkungen zu Hochschulen (NC) sollte daher auf die geschlechtsabhängigen Unterschiede eingegangen werden. Während Mädchen dann bei einem zugangsbeschränkten Fach z.B. einen NC von 2,0 brauchen, müsste für Jungs der NC beispielsweise bei 2,5 liegen, um die vorhandene Benachteiligung auszugleichen und auf die Gleichstellung von Mann und Frau hinzuwirken.
Nachdem ich jetzt weiß, dass auch Feministinnen sich gegen die Benachteiligung von Jungs einsetzen, würde mich insbesondere von diesen interessieren, was sie von dem Vorschlag halten und ob sich diese auch hierfür einsetzen werden.
Weitere Diskussionen zur Gleichstellung:
Juker ist dagegen
Moin MisterEde,
das ist in der Tat ein Thema, welches Aufmerksamkeit verlangt. Allerdings kann ich deinen Schlüssen nicht folgen. Abgesehen davon, dass unterschiedliche NC`s offensichtlich dem moralisch und rechtlich gebotenen Gleichheitsgrundsatz widersprechen, würde man damit vor allem vermeintliche Leistungsunterschiede akzeptieren und festigen und so den Jungen eine Art Blanko-Scheck für schlechtere Leistungen ausstellen.
Hier schließt sich mein 2. Argument an, welches ich mit dem Bildungsforscher Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WBZ) teile. Er sieht als Hauptproblem die "Selbstüberschätzung der Jungs", nach der "Fleiß als uncool" gilt. SZ-Artikel Sicherlich trifft diese Beobachtung nicht auf alle Jungs zu. Tendenziell würde ich ihr jedoch zustimmen. Demnach würde man durch deinen Vorschlag Leistungsunterschiede, die es zu bekämpfen gilt, stillschweigend hinnehmen. Wenn aber schon (aus der Sicht der Jungen) "die da oben" jene Unterschiede anerkennen - wofür "soll ich mich dann noch anstrengen"?
Für mich liegt ein ganz konkreter Ansatz vielmehr darin, vermehrt männliche Abiturienten für eine pädagogische Karriere anzuwerben (2012 lag z.B. das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Lehrkräften an deutschen Grundschulen bei 161.000 zu 27.000)… Hier findest du meine dazugehörige Quelle