Von wegen Solidarität in der EU – droht der Rückzug ins nationale Schneckenhaus?
Leben und Studieren im europäischen Ausland – durch das Erasmus-Programm leicht möglich. Foto: picture-alliance/dpa
Während das gelebte Europa immer mehr zusammen zu wachsen scheint, drohe politisch eine Rückkehr auf die nationalstaatlichen Ebenen. Eine paradoxe Entwicklung? Und wie steht es um die Solidarität in der EU? Diese Beobachtungen und Fragen will die Konferenz Fwd: Europe Ende September in Berlin, und bereits jetzt auf Publixphere, mit euch diskutieren.
Ein Beitrag von Fwd:Europe
Der zähe Gipfelmarathon zur Griechenland-Rettung und das Fehlen einer funktionierenden europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik haben das Bild der Europäischen Union in diesem Sommer geprägt. In beiden Fällen könnte man sagen: Das Gemeinsame in Europa scheint zunehmend an nationalen Egoismen zu scheitern. Und es bietet sich ein paradoxes Bild: Während Europa für viele Menschen im Alltag mit positiven Erfahrungen und Begegnungen verbunden ist, die sie beim Reisen ohne Grenzen oder beim Austausch in Schule, Studium, Beruf machen, droht Europa auf politischer Ebene eine Rückkehr ins nationale Schneckenhaus.
Wir wollen mit Euch diskutieren:
- Wie passt das zusammen und wie nehmt Ihr das wahr? Sind wir von einer Politischen Union oder Europäischen Republik weiter entfernt als noch vor einigen Jahren?
- Wie können wir die Begeisterung für das gelebte Europa auch in Identifikation mit dem politischen Projekt übersetzen?
Bei der Tagung „Fwd: Europe“ werden wir diesen Fragen nachgehen. Ulrike Guérot (European Democracy Lab, www.ulrikeguerot.eu) eröffnet mit einer Keynote. Anschließend diskutieren wir mit Leuten, die über ihre Projekte die europäische Demokratie in Schwung bringen wollen. Mit dabei: Blerina Karagjozi (www.one-europe.info), Mayte Schomburg (www.publixphere.net), Jon Worth (www.jonworth.eu) und Benjamin Zeeb (www.democraticunion.eu).
Eure Themen, Anregungen, Fragen aus dieser Online-Diskussion fließen in die Diskussion vor Ort ein!
Siehe hierzu ebenso die Diskussion POLITISCHE Bildung für die europäische Demokratie.
Links zur Debatte:
- Mayte Schomburg: Keine Demokratie ohne Streit
- European Republic: Europa: Eine neue Version ist verfügbar.
- Bündnis "Europa. Anders.Machen": Europa. Anders. Machen
- Redaktion: Europäischer Abend: Juncker-Plan, Grexit, Demokratie
- Redaktion: Wie wir uns endlich um EU-Politik streiten
Fwd:Europe ist dafür
A Contribution by Blerina Karagjozi (one-europe.info):
When we think about the European Union, many consider it as a successful model and one of the biggest success stories of international politics. This makes us proud as Europeans! The economic collapse of Ireland, Spain, Portugal and Greece has started years ago. The European Union’s sui generis status is not a fully-fledged federal entity and not a mere collection of nation-states. This is clearly revealed by the crisis of the Euro zone. Looking back in the centuries, when today's’ EU member states were fighting against each other in massive conflicts and even World Wars, it is a huge change in the human history the tight bond created by a series of interlocking institutions and legal framework. Political integration through institutional unification and market exchanges rather than conflicts or territorial expansions; has created the typology of the newest political entity in the global political model which we like to refer to as the democratic political system. This system in my view has very strong institutional linkages and it’s based in a wide range political consensus between the member states community which assures its existence for the future.